Preußens Luise: Vom Entstehen und Vergehen einer Legende by Günter de Bruyn

Preußens Luise: Vom Entstehen und Vergehen einer Legende by Günter de Bruyn

Autor:Günter de Bruyn [Bruyn, Günter de]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Biografien & Erinnerungen, Frauen, Geschichte, Nach Ländern & Kontinenten, Deutschland, Politik, Wirtschaft, Fachbücher, Politik & Geschichte, Deutsche Geschichte, Preußen, Wunschliste
Herausgeber: btb Verlag
veröffentlicht: 2015-05-11T16:00:00+00:00


Schmuckkreuz und Brosche aus Eisen, die nach Luises Tod viel getragen wurden. Der Rand um die Bildnisse war vergoldet.

Kronprinzessin Luise mit ihrem ältesten Sohn Friedrich Wilhelm (IV.). Pastellbild von Johann Heinrich Schröder (1796), das das bürgerlich-romantische Ideal inniger Familienbeziehungausdrückt, aber auch schon auf die spätere Verehrung Luises als Madonna hinweist.

Schon 1796 war in Nachahmung von Raffaels »Madonna della Sedia« ein Ölbild der Kronprinzessin mit ihrem ältesten Sohn im Arm gemalt worden, doch häuften sich die Mutterbilder erst nach 1871, als Luise Kaisermutter wurde, und dann 1876, zu ihrem hundertsten Geburtstag. Dabei tendierte die damals blühende Historienmalerei beim Luisen-Thema oft zum Kitsch. Da kommt Luise im weißen Kleid, ihr blondes Söhnchen Wilhelm an der Hand führend, beschwingt eine Freitreppe herunter (Gustav Richter); da geht Luise mit ihren Söhnen Friedrich Wilhelm (IV.) und Wilhelm (I.) in Königsberg im Park spazieren (Karl Steffeck); und ein Bild mit dem Titel »Königin Luise bekränzt den Prinzen Wilhelm auf ihrer Flucht nach Memel mit Kornblumen« wird 1889 von der Zeitschrift »Der Bär« so beschrieben: »In fesselnder Weise hat uns der Maler A. Zick jenen sagenhaften, aber volkstümlich gewordenen Vorfall dargestellt, welcher sich bei der Flucht der Königin Luise von Königsberg nach Memel ereignet haben soll: die Bekränzung des Prinzen Wilhelm mit Kornblumen. Der Wagen, welcher die Königin mit ihren Kindern nach der weitentlegenen Feste des preußischen Staates bringen soll, ist zusammengebrochen; die Fürstin ist genötigt, am Raine eines Getreidefeldes zu verweilen; sie pflückt die Cyanen, welche ihr Lieblingsdichter Schiller so schön besungen hat; sie flicht sie in das goldblonde Haar ihres jüngeren Sohnes. Die historische Kritik hat mit Recht den poesievollen – angeblich tatsächlichen – Vorgang angezweifelt; aber die vaterländische Sage hat das Recht, von der bildenden Kunst der Nation gepflegt zu werden. Blumen des heimischen Feldes – die allerbescheidensten – sind es gewesen, welche zuerst das schöne Haupt geschmückt, das hehr und hoch wie nimmer eins erstrahlen sollte ob dem ganzen deutschen Volke. Die Geschichtswissenschaft sowie die monumentale Kunst des Vaterlandes haben nunmehr die heilige Pflicht übernommen, ihr ganzes Können einzusetzen, um statt des Kornblumenkranzes den vollsten Lorbeer um des großen Kaisers majestätische und doch so leutselig-holde Stirn zu winden.«



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